Das Ergebnis war eine überwältigende musikalische Huldigung an Johann Sebastian Bach und die Musik. Alle sechs Motetten […] standen auf dem Programm, eine anspruchsvolle Herausforderung, die der Chor mühelos meisterte.
Ein durchsichtiger und klarer Chorklang zeichnet das Ensemble aus, gepaart mit allem, war zur inhaltlichen Ausdeutung der Texte beiträgt: feinst akzentuierte Aussprache, Homogenität in der Gestaltungsfähigkeit und im Stimmmaterial, sängerische Kapazitäten, die von äußerster Virtuosität in den schwierigen Koloraturen bis zur berührenden Auslegung der Choräle alles möglich machen […].
Einer der Glanzpunkte des Abends war sicherlich das unglaublich schön ertönende „Gute Nacht“: Wie an vielen Stellen der überwiegend doppelchörigen Motetten konnte die Dirigentin auch auf die solistischen Qualitäten zahlreicher Mitwirkenden setzen. Das war höchste Sangeskunst, da entstand eine Atmosphäre von ungeheurer Dichte und Emotionalität.
Ob im Bereich von tänzerischer Eleganz […], großer dynamischer Steigerung […], kraftvoller Durchsetzungsstärke […], beschwingter, leichtfüßiger und federnder Fröhlichkeit: Das Vokalconsort zeigte sich als Ensemble, das ganz einfach mit der Musik spielen und sich hingebungsvoll der Vereinigung von Komposition und Inhalt widmen kann.
[…] Wer diesen Abend erlebt hat, darf sich angesichts des Gehörten reich und glücklich schätzen. Standing Ovations, nichts anderes war da noch möglich.